Drachenlachen – Frech und Fröhlich (Leseprobe: Grinadines erster Schatz)

Zwei Kurzgeschichten von mir, „Grinadines erster Schatz“ und „Menschliche Architekten“ sind im Machandelverlag veröffentlicht worden. Sie sind in den beiden Anthologien „Drachenlachen – Frech und fröhlich“ und „Drachenlachen – Flammen und Fauchen“.

Drachenlachen - Frech und fröhlich
Drachenlachen – Frech und fröhlich
Drachenlachen - Flammen und Fauchen
Drachenlachen – Flammen und Fauchen

Pünktlich zur abgesagten Leipziger Buchmesse hat der Machandelverlag zwei neue Anthologien mit Drachengeschichten herausgebracht.

Ich liebe Drachengeschichten und schreibe gerne selbst welche. Umso mehr freue ich mich, dass meine beiden Geschichten in guter Gesellschaft mit vielen anderen Drachen in gedruckter Form im Machandel Verlag erscheinen.

Anthologie 1: Drachenlachen – Frech und fröhlich

Drachenlachen - Frech und fröhlich
Drachenlachen – Frech und fröhlich

Klappentext

Frech und fröhlich sind sie, die kleinen Drachen. Was keineswegs bedeutet, dass sie nur liebe, nette und harmlose Haustiere abgeben. Und noch weniger bedeutet es, dass sie einen Menschen als Herrn anerkennen. Als Partner, vielleicht. Als Freund, auch das ist möglich. Aber niemals als Herren.

Der Drache, der einem Befehl so brav wie ein Hund folgt, muss erst noch geboren werden. Ach, Entschuldigung: aus dem Ei schlüpfen!

Leseprobe von „Grinadines erster Schatz“

Die felsigen Wände der rot-dämmrigen Schlafhöhle waren feurig warm.

Wie immer.

Der heiße Schwefeldampf quoll aus den Spalten im Gang vor der Schlafhöhle.

Wie immer.

Der rote, leicht brodelnde Lavasee in der Vorhöhle, war gefüllt bis zum Rand.

Wie immer.

Der felsige, steil aufsteigende Grund um das Abzugs- und Einflugsloch in der Höhlendecke war mit einem kalte, weißen Puder überzogen.

Nicht wie immer.

Grinadine flatterte mit ihren kleinen, ledrigen, geschuppten Flügeln, um in der Luft zu bleiben. Unter ihr wärmten der heiße Schwefeldampf und die blubbernde Lava angenehm ihre schuppigen Beine. Um sie herum hüllte der vertraute Schwefelduft sie ein. Doch der Wind wehte ihn immer wieder weg. Und dann war es ungewohnt kalt.

Neugierig streckte sie trotzdem ihre lange Nase zum Abzugsloch an der Höhlendecke hinaus. Die Luft roch auch hier draußen, direkt am Loch, herrlich nach Schwefel. Ganz wie am Höhlenboden, aus dem der Dampf empor quoll.

Grinadine streckte sich ein bisschen weiter. Ihre roten Schuppen verfärbten sich blassrosa in dem böigen Wind, der den herrlichen fauligen Schwefelduft vertrieb. Er wich einem anderen, kalten Duft, den sie nicht einordnen konnte. War es das weiße Zeug, das rundherum lag und die sonst schwarz-grauen Felsbrocken bedeckte? Oder etwa die winzige Gestalt, die aufgerichtet auf zwei Beinen oben am Hang stand und irgendwas rief, das der Wind ebenfalls davontrug?

Ein Bär war es nicht. Da war kein braunes oder graues Fell. Die Gestalt war zu dünn, zu zappelig und zu bunt.

Grinadine merkte, dass die ungewohnte Kälte sie zittern ließ, Kälte war nichts für Drachen. Sie sollte nicht hier sein. Sie sollte, an ihre Mutter gekuschelt, in der Schlafhöhle liegen.

Aber sie langweilte sich. Immer schliefen die großen Drachen. Dabei gab es so viel zu entdecken.

Grinadine lauschte.

Ihre Mutter schlief immer noch. Sie konnte das leise Schnarchen bis hier herauf zum Abzugsloch hören, das ihnen auch als Ein- und Ausgang der Höhle diente.

 

Das Buch gibt es im Buchhandel und direkt beim Machandel Verlag: http://www.machandel-verlag.de/

 

Die Leseprobe aus „Drachenlachen – Flammen und Fauchen“ gibt es am 16. März hier auf dem Blog.

 

Psst: Im Laufe des Jahres wird im Machandelverlag noch eine Katzengeschichte von mir erscheinen.