Eine fantastische Kurzgeschichte.
Eine jungen Hexe.
Eine Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändert.
Klappentext
Lyria schlägt sich als obdachlose Hexe durch den eisigen Winter. Sie kann nicht zaubern und lebt von weggeworfenem Essen der Menschen. Bis Lyria der Hexe Magia begegnet.
Lyria folgt Frau Magias Einladung in die Abendschule. Sie lernt, ihre magische Quelle zu nutzen und endlich die Hexe zu werden, die sie sein kann. Aber die neue Fähigkeit kommt mit einem Preis.
Traut sich Lyria, die nötigen Schritte zu unternehmen? Hat sie überhaupt eine ausreichend große, magische Quelle?
Eine fantastische Kurzgeschichte mit einer jungen Hexe vor einer Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändern kann.
Leseprobe
Lyria sah zur Lehrerin, die unter der dicken, alten Eiche stand und redete.
»Die Magie jeder Hexe liegt tief in ihr selbst«, sagte Frau Magia, die vor der Klasse unter der kahlen Eiche stand.
Lyria lag bäuchlings auf ihrem Moospolster und lauschte mit halbem Ohr. Zu sehr wirbelten ihre Gedanken noch um die Tatsache, dass sie überhaupt hier war. Hier, in der Abendschule für Hexen mit Ambitionen. Unterricht für alle, die auf dem zweiten Bildungsweg ihren Abschluss machen wollen. Zusätzlich faszinierten sie die Flammen des kleinen Feuers, welches im Ofen am Rand der Lichtung flackerte. Sie sah wieder hinüber zu den orange-roten und gelben Flammentänzen hinter dem Sichtfenster.
Frau Magia hatte zum Stundenbeginn einen kleinen, eisernen Ofen gehext, Feuer hinein gezaubert und erklärt, dass sie damit, auch im Winter, in ihrem Freiluftklassenzimmer nicht frieren mussten. Der Schnee lag dick auf dem Boden und den Ästen der kahlen Eiche. Zusätzlich hatte Frau Magia für jede Schülerin ein dickes Moospolster herbei gehext, um bequem darauf zu liegen und dem Unterricht lauschen zu können.
Lyria schaute wieder nach vorne.
Frau Magia, erzählte immer noch über die Quelle der Magie, die jede Hexe in sich selbst finden musste. Erst dann konnte sie wirklich mächtige Hexereien durchführen.
Das wusste Lyria bereits aus der Zeit ihrer abgebrochenen Schulausbildung. Kleine Dinge, wie ein bisschen über dem Boden schweben und sich für die Menschen weniger sichtbar machen, dass konnte sie mit der Magie, welche in der Umwelt existierte.
Wäre das nicht der Fall, hätte sie die letzten Jahre auf der Straße nicht überlebt. Seitdem ihre Familie zerbrochen war, schlug sie sich als Obdachlose in den Parks der Menschen durchs Leben. Nach dem Tod ihrer Mutter waren Hexenschulden aufgetaucht, die niemand, weder Lyria noch ihr Vater oder ihre zwei älteren Schwestern bezahlen konnten. Sie war davongerannt. Weg von der Trauer, weg von den Schuldeneintreibern.
Bis sie vor etwa einer Woche Frau Magia über den Weg gelaufen war. Ihr gegenüber hatte die Tarnung, die sie vor den Menschen schützte, nicht gewirkt. Schließlich war sie eine Hexe, wie Lyria selbst. Anstatt sie an die Schuldeneintreiber zu verraten, hatte Frau Magia sie in ihre Abendklasse eingeladen.
»Mit einem Abschluss hast du bessere Chancen im Leben«, hatte Frau Magia gesagt, ihr die Wegbeschreibung gegeben und war weitergegangen. Als ob sie täglich obdachlose Hexen in Parks traf und in ihre Schule einlud.
Lyria betrachtete die anderen Hexen auf den Moospolstern aus den Augenwinkeln. Alle sahen sauber und gepflegt aus. Von denen war sicher keine obdachlos.
Frau Magia hatte Eindruck auf Lyria gemacht, um die sich seit Jahren niemand kümmerte. Sie hatte ihr durch den verschneiten Park nachgeschaut, bis sie verschwand. Deswegen lag sie jetzt hier auf dem Moospolster und lauschte den Grundlagen der Hexenkunde, die sie bereits gehört hatte, aber nicht anwenden gelernt hatte. Sie hatte sich im eisigen Wasser des Sees in der Parkmitte den Dreck der letzten Monate abgewaschen.
Es hatte sich gelohnt. Hier war es warm und trocken. Sogar ihre eisigen Finger und Zehen kribbelten warm und aufgetaut.
Aber wie sie die Magie in sich selbst finden sollte, erschloss sich Lyria noch nicht. Konnten die Lehrer das nicht mit dazu sagen?
»Wir machen jetzt eine Übung«, sagte Frau Magia vorne. »Schließt die Augen.«
Lyria schloss die Augen.
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