Verliebt in den Kokosraspelkonditor




Eine winterliche, weihnachtliche, wohlfühl Gay-Romance Kurzgeschichte, die Kokosmakronen backt und liebevolle, herzerwärmende Gefühle hinter einem roten Rosenstrauß entdeckt.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Verliebt in den Kokosraspelkonditor
Verliebt in den Kokosraspelkonditor

Klappentext


Kokosmakronen backen kann jeder. Auch Leon.

Marius muss Wettschulden begleichen. Steht er vor der richtigen Tür?

Leon will Weihnachten seine Eltern besuchen. Plätzchen sollen ihn vor Fragen nach Enkeln retten. Doch nichts klappt. Bis der attraktive Marius an Leons Wohnungstüre klingelt.

Marius umklammert den Strauß roter Rosen. Er soll Wettschulden begleichen. Warum steht ein attraktiver Mann mit Mehl im Haar in der Türe statt einer Frau? Hat er die Adresse verwechselt?

Leon lädt Marius so warmherzig ein, dass Marius’ Herz schmilzt. Mitsamt dem Strauß roter Rosen tritt er ein – in eine chaotische Weihnachtsbäckerei.

Eine winterliche, weihnachtliche, wohlfühl Gay-Romance Kurzgeschichte, die Kokosmakronen backt und liebevolle, herzerwärmende Gefühle hinter einem roten Rosenstrauß entdeckt.

Leseprobe

Küche

Es staubte heftig in der Küche. Die weißen, schmalen Kokosraspeln flogen über den Tisch, rutschten auf den Boden, hingen in Leons Pullover und seinen kurzen Haaren fest.

Leon nieste.

Neue Wolken aus feinen Kokosraspeln stiegen in die Luft und hüllten Leon ein.

Wer hätte gedacht, dass es so schwierig war, ein Weihnachtsrezept zu backen? Besonders eines, das in der Kategorie einfach einsortiert war?

Leon verstand die Welt nicht mehr. Das Blatt mit dem Rezept, das er aus der Zeitschrift ausgeschnitten hatte, klang, zusätzlich zur angegebenen Einfachheit, einfach. Kokosraspeln, Zucker und Kichererbsenmehl mit ein paar Löffeln Wasser vermischen. Das Ganze portionsweise auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen und backen.

Das sollte sogar er hinbekommen. Schließlich war er in der Lage, eine Tiefkühlpizza in den Backofen zu schieben und rechtzeitig herauszuholen, oder eine Dose gebackener Bohnen in einen Topf zu kippen und aufzuwärmen.

Leon würde sich nicht von einer umgekippten Schüssel, verteilten Kokosraspeln und einem Rezept besiegen lassen. Entschlossen schob er die Ärmel seines grünen Lieblingspullovers wieder über die Ellenbogen hoch und betrachtete die Küche. Immerhin hatte sich die Wolke aus Kokosraspeln gelegt.

Die Tüte mit Zucker hatte er beim Aufreißen umgekippt. Sie war mindestens halb leer und der Zucker lag auf dem Tisch, den Stühlen und dem Boden. Das Kichererbsenmehl hatte er vor den Kokosraspeln in der Küche verteilt. Es lag wie eine hellgelbe Puderschicht auf der Tischplatte, die weiß war. Wer hätte ahnen sollen, dass Kichererbsenmehl so staubte und bei der kleinsten Bewegung den Abflug machte? Die Krönung des Ganzen waren die weißen Kokosraspeln. Alles zusammen ergab ein chaotisches Bild.

Leon nagte an seiner Unterlippe. Wenn er das Bild des Chaos’ gemalt hätte und ein berühmter Künstler wäre, würde er dafür Applaus bekommen. So würde er mit seinem Besen und der Kehrschaufel eine Menge Arbeit haben.

Er war Softwareentwickler. Er programmierte Computer. Oder, um es in der Sprache der Weihnachtsrezepte zu sagen: Er schrieb die Rezepte, nach denen die Computer ihre Aufgaben erledigten. Er musste seine eigenen Anweisungen nicht ausführen. »Zum Glück«, würde ein Beobachter sagen, wenn er die Küche sehen könnte.

Jetzt dagegen musste er erst seine Küche aufräumen. Danach konnte er, mit den verbleibenden Zutaten, den nächsten Versuch wagen.

Alleine.

Wie immer, in seiner viel zu großen Dreizimmerwohnung. Ob er jemals den passenden Mann finden würde, an den er gedacht hatte, als er in die Stadt gezogen war?

Eigentlich sollte es einfach sein, Leute kennenzulernen.

Leider gab es ein klitzekleines Problem.

Die meisten Männer, die er kennenlernte, waren entweder in einer festen Beziehung, nicht an einer Beziehung interessiert, oder wollten den Ton angeben.

Leon wünschte sich eine gleichberechtigte Partnerschaft. Keine mit einem Machtgefälle.

Er seufzte und fuhr sich mit seinen Händen durch seine Haare, die ihm wieder in die Stirn hingen. Es schneite Kokosraspeln, die dort gelandet waren. Es war Zeit für einen Haarschnitt. Aber der konnte noch zwei Wochen warten. Schließlich müsste er kurz vor Weihnachten auf jeden Fall zum Friseur, damit er bei seinen Eltern mit einem gepflegten Äußeren zu Weihnachten erscheinen konnte. Etwas, worauf seine Eltern viel Wert legten.

Die Uhr zeigte halb eins. Zeit, sich ein Mittagessen zu bestellen.

Leon griff zu seinem Smartphone, öffnete die Bestell-App seines Lieblingsrestaurants und wählte eine Gemüselasagne ohne Käse. Er legte das Smartphone auf die Fensterbank zurück und schaute einen Moment hinaus. Draußen schien die Sonne. Es war viel zu warm für einen Tag im Dezember, aber schön genug, dass er nachher einen Spaziergang machen würde. Die Kokosmakronen konnte er morgen backen. Solange er auf sein Essen wartete, konnte er die Küche aufräumen.

Leon griff zuerst nach der Zuckertüte und rollte das Papier der Öffnung zu. Den Zucker könnte er vielleicht ein anderes Mal benutzen.

Haustüre

An der Haustür klingelte es. Schrill schallte der Ton durch die Wohnung.

Vor Schreck ließ Leon die Tüte wieder fallen. Sie kippte zur Seite. Das Papier rollte sich auf. Der Zucker rieselte leise, rauschend heraus.

So schnell war der Lieferdienst noch nie gewesen.

Es klingelte wieder. Lange. Ungeduldig klang es.

»Komme schon«, rief Leon und ließ den Zucker weiter rieseln. Dabei konnte ihn der Lieferdienst nicht hören. Der stand fünf Stockwerke tiefer vor der Haustür.

Trotzdem griff Leon nach seinem Geldbeutel und eilte aus der Küche zur Gegensprechanlage. Ein altmodisches Ding, das nur eine Ton-, aber keine Videoübertragung hatte.

»Fünfter Stock bitte«, sagte Leon und drückte den Knopf zum Öffnen der Haustüre. Dann öffnete er die Wohnungstüre.

Statt in das leere Treppenhaus schaute er in dunkelblaue Augen und ein breites Lächeln.

Ein Lächeln, welches gerade in sich zusammenfiel.

»Ich, ähm, habe mich wohl in der, ähm, Türe geirrt«, sagte der Mann vor Leon.

Seine Stimme war warm und wie eine warme Liebkosung, trotz der Verwirrung, die Leon darin hörte.

»Kommt darauf an«, sagte Leon, lehnte sich lässig gegen den hölzernen Türrahmen und lächelte den Mann an, der vor ihm stand. Abgesehen von einer verwüsteten Küche wartete in der Wohnung nichts auf ihn und der Lieferdienst brauchte sowieso noch eine Weile. Schließlich stand nicht jeden Tag ein Traummann mit einem Blumenstrauß in der Hand vor seiner Haustür für eine gute Unterhaltung, einen Flirt und vielleicht mehr? Ein Mann konnte schließlich hoffen.

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