Nächtliche Streife vor dem Museum.
Auffällige Einsamkeit.
Eine offene Eingangstüre.

Klappentext
Rudolf fährt Streife. In den frühen Morgenstunden. Freitag Nacht. Niemand ist auf der Straße.
Hinter Rudolfs Ohr juckt es, als sie am archäologischen Museum vorbeifahren.
Wo sind all die Partygänger? Warum ist die Glastüre zum Museum offen?
Eine fantastische Geschichte um ein Rätsel das gelöst werden will. Ein Erlebnis, das Rudolfs Karriere verändert.
Leseprobe
Der Motor des Elektroautos summte leise. Die Räder rollten über den Asphalt. Das Funkgerät rauschte auf Empfang. Auf dem Beifahrersitz leuchtete schwach das eInk Display der neuesten Smartphonegeneration.
Die Nacht war alt. Noch wenige Stunden bis zum Morgen. Bis zum Ende der Nachtschicht. Bis er in sein Bett fallen und träumen konnte.
Rudolf Merks betrachtete die Straße vor sich. Links kam das Museum für Geschichte und Archäologie. Einem alten Bau mit Säulengang zur Straße und Bäumen zwischen Säulen und Straße. Zurückgesetzt von der Straße, so wie man früher die Schlösser gebaut hatte, für die König, Herzöge und Fürsten. Jetzt wirkte es, selbst nachts fehl am Platz, zwischen all den Stahl-Glas-Bauten links, rechts und gegenüber.
Die Stadtreinigung war bereits durchgefahren.
Die Mülleimer, die sonst freitagnachts überquollen von leeren Flaschen, Fast Food Packungen und sonstigem Müll, waren leer. Genauso leer wie die Straße. Beides war untypisch. Normalerweise leerte die Stadtreinigung erst samstags in diesem Bezirk.
Rudolf fuhr an den Straßenrand und hielt den Streifenwagen an. Direkt vor dem Museum.
David Müller, sein Partner, schaute von seinem Smartphone auf. Schaute aus dem Fenster und überflog, genau wie Rudolf zuvor, den leeren Platz, die leere Straße und schaute dann im dunklen Auto zu ihm herüber.
»Ist was?«, fragte David.
Rudolf schüttelte den Kopf, ließ das Fenster herunter und atmete die eisige Nachtluft ein.
Eine kalte, ruhige Nacht.
Die Temperatur am Navigationsgerät zeigte ein Grad Celsius. Kalt, aber nicht übermäßig kalt. Kein Grund weshalb er die ganze Nachtschicht über noch keinen Partygänger gesehen hatte. Die waren auch bei minus zehn Grad noch unterwegs. Teilweise in abenteuerlich luftigen Kleidern.
Die Ziffernanzeige der Uhr auf dem Navigationsgerät zeigte vier Uhr fünfundzwanzig. Das Museum lag im Dunkeln. Davor leuchteten die Straßenlaternen.
Er gähnte.
Egal wo sie heute entlang gefahren waren, alles war ruhig. Kein Mensch weit und breit.
Genau das verursachte ein Jucken hinter seinem linken Ohr.
Rudolf traute dem Frieden nicht.
Es war Freitag Nacht. Morgen war Samstag. Wo waren die jungen Erwachsenen, die die Nacht in den Clubs durchfeierten? Wo waren die Betrunkenen, die nach Hause torkelten?
Auf der Partymeile war es genauso totenstill gewesen, wie hier vor dem Museum, einem beliebten Treffpunkt, wegen der breiten Stufen, auf denen es sich bequem sitzen ließ. Auch Obdachlose fand er regelmäßig auf den Fliesen hinter den Steinsäulen. Es war trocken, ein bisschen windgeschützt und unter der Woche kam nachts niemand vorbei.
»Lass uns eine Runde zu Fuß drehen. Vielleicht haben sie sich im Garten hinter den Häusern versteckt«, sagte Rudolf nur, um etwas zu sagen. Die Leute, die er vermisste, versteckten sich kaum im Garten. Eher im Keller, um dort zu feiern.
Trotzdem. Es juckte hinter seinem Ohr und für David musste er keine weitere Begründung erfinden.
***
Ende der Leseprobe von »Verlassener Museumsplatz«.
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