Tanzend Verliebt

Eine kurvige Tanztrainerin.

Eine burschikose Tänzerin.

Strahlendes Lächeln. Flirtende Blicke. Soziale Normen.

Zwischen Tanzschritten und schwingenden Hüften entfaltet sich eine Liebe, die alles überwindet.

Die zehnte Kurzgeschichte in der Kurzgeschichten-Serie FF Meet Cute.

Tanzend Verliebt - Eine lesbisch-romantische Kurzgeschichte

Klappentext

Zwischen Tanzschritten und schwingenden Hüften entfaltet sich eine Liebe, die alles überwindet.

Marissa bewundert die neue Tanztrainerin Carolyn. Ihre Kurven, ihre ausdrucksvollen Hände, mit denen sie Anweisungen gibt, das Eigenleben ihres Zopfes. Dabei entspricht Carolyns Äußeres nicht Marissas Wunschvorstellung. Ob sie das Äußere überbewertet?

Die Tanzklasse wächst. Carolyn strahlt. Ihre harte Arbeit zahlt sich aus und in der Tanzstunde erwacht ihre Leidenschaft zum Leben. Leider wandert Carolyns Blick immer wieder zu Marissa. Die schmale, schlanke Frau scheint durch den Raum zu gleiten, statt zu tanzen. Ihr strahlendes Lächeln erleuchtet für Carolyn die gesamte Turnhalle. Carolyn blickt weg. Als Trainerin darf sie keine Frau aus der Gruppe bevorzugen.

Im täglichen Leben entscheidet Marissa schnell. Außer, wenn es um die Liebe geht. Soll sie Carolyn ansprechen?

Carolyn sehnt sich danach, mehr über Marissa zu erfahren. Doch dafür müsste sie die ungeschriebenen Regeln brechen.

Tanz mit Carolyn und Marissa in dieser süßen, sapphischen, romantischen Kurzgeschichte. Folge ihren schneller schlagenden Herzen. Schwinge deine Hüften und lass dich mitreißen zu ihrem gemeinsamen Happy End.

Leseprobe

Der Takt der Musik vibrierte durch Marissas Muskeln und Körper. Sie strengte sich an, um den Rhythmus mit ihren Seitwärtsschritten zu treffen. Der Schweiß rann ihr über den Rücken. Ihr weißes Leinen-T-Shirt klebte nass an ihrem Rücken. Mit jeder Armbewegung rutschte der Stoff auf ihrer Haut hin und her. Sie freute sich bereits auf die heiße Dusche nach dem Sport, wenn sie die nasse Kleidung ausziehen würde.

Marissa atmete tief ein. Sie fühlte sich endlich lebendig nach einem langen Tag vor dem Computerbildschirm. In dem weichen Bürostuhl sitzend kam sie sich immer irgendwann total ausgelaugt und zusammengesunken vor. Ihre einzigen Bewegungen im Büro waren die Wege zur Damentoilette und in die Kaffeeecke gewesen. Der einzige Grund, warum sie an diesem Abend zur Sportstunde gekommen war, war die Empfehlung ihrer Freundin Lisa. »Der neue Lehrer ist toll«, hatte Lisa nach dem Training der letzten Woche geschrieben.

Die Melodie änderte sich ein wenig. Carolyn, die Trainerin, die vorne tanzte, zeigte mit ihren Armen ein V. Vier Finger ihrer Hand waren ausgestreckt, was bedeutete, dass sie jetzt vier V-Schritte machen sollte.

Zum Glück war Lisa, die in ihrer grünen Gymnastikhose und dem rosa Shirt neben Marissa tanzte, vorbeigekommen und hatte sie an diesem Abend mitgenommen. Sonst wäre sie jetzt, trotz Empfehlung, zu Hause, würde ungesunde Kartoffelchips mampfen und irgendetwas im Fernsehen schauen.

Marissa ging mit dem Rhythmus der Musik und den Zeichenanweisungen von Carolyn mit. Es gefiel ihr, dass die neue Lehrerin nicht brüllte. Vielleicht würde sie in Zukunft wieder öfter zum Tanzen kommen. Sie dachte an die letzte Trainerin, welche die Anweisungen immer laut gebrüllt hatte. Lauter als die Musik zu sein war ihr Ziel gewesen. Trotzdem waren ihre Kommandos oft in den Beats untergegangen, was das Befolgen der Tanzchoreografie ziemlich schwierig und unbefriedigend machte.

Marissa betrachtete ihr Spiegelbild in der Spiegelwand vor sich und lächelte. Sie tanzte in der Mitte der Gruppe, genau gegenüber von Carolyn, ihr zugewandt. Noch etwas Neues. Carolyn tanzte mit dem Gesicht zur Gruppe, statt mit dem Rücken zur Gruppe.

Carolyn erwiederte Marissas Lächeln. Es war ein breites, glückliches Lächeln, das weiße Zähne zwischen den rosa Lippen zeigte.

Marissa vertanzte sich.

Sie stolperte ein paar Schritte und konzentrierte sich besser, um wieder in die Choreographie zu kommen. Die ganze Zeit über raste ihr Herz. Schneller, als es angesichts der Intensität der Anweisungen schlagen sollte.

Carolyn hatte sie vorhin an der Türe sehr herzlich willkommen geheißen. Da hatte Marissa sich noch nichts dabei gedacht. Außer, wie nett es war, persönlich begrüßt zu werden.

»Mach einfach das, was dir angenehm ist. Konzentriere dich auf die Schritte, die Arme machst du nächstes Mal oder später«, hatte Carolyn gesagt.

Ihre braunen, funkelnden Augen und das freundliche Lächeln hatten Marissa schon da zum Schlucken gebracht. Eine Reaktion, die sie bei sich normalerweise von dünneren, elegant gekleideten Frauen kannte. Geschäftsfrauen, die sie bei After-Work-Lunches und Meetings traf. Carolyn entsprach nicht Marissas üblichen Vorlieben. Wahrscheinlich war sie einfach nur nett zu allen, überlegte Marissa.

Marissa konzentrierte sich auf die Spiegelwand vor sich. Ihre eigenen Bewegungen sahen kantig und abgehackt aus. Sie hatte keine Kurven zum Schütteln. Die hatte sie noch nie gehabt. Manchmal, nach einer weiteren gescheiterten Beziehung, spielte sie mit dem Gedanken, mehr zu essen oder zu einer Operation zu gehen, um sich Kurven zu verschaffen. Doch einen Tag später verwarf sie die Idee wieder. Sie sah so aus, wie sie aussah, und das war gut so. Die anderen waren einfach nur dumme, arrogante Mädchen, die das nicht zu schätzen wussten. Sie brauchte keine Frau, der es nur auf Äußerlichkeiten ankam! Sie wünschte sich eine richtige Beziehung. Eine, in der sie kuscheln und sie selbst sein konnte. Eine, in der sie gemeinsam kochen und verschlafene Tage im Bett verbringen konnte.

Marissa schob ihre Hände zur Seite und machte viele kleine Schritte in die entgegengesetzte Richtung. Selbstverständlich nahm sie die Armbewegungen heute schon mit dazu. Sie machte Dinge immer ganz und nie halb.

Sie beobachtete die anderen Teilnehmerinnen im Spiegel, wie sie ebenfalls winzige Schritte machten. Sie waren alle unterschiedlich perfekt, aber alle schienen Spaß zu haben. Viele lächelten. Einige waren jünger als sie selbst mit ihren achtundzwanzig Jahren. Die meisten waren älter. Nur Lisa schien in ihrem Alter zu sein. Und Carolyn, der Trainerin, fiel es Marissa ein.

Carolyn zählte mit den Fingern den Einsatz zum nächsten Schritt herunter. Sie lachte fröhlich.

Marissa lachte nicht. Es war einfach so ansteckend. Alle hatten sichtlich Spaß am Tanzen mit Carolyn, die nun die Richtung wechselte. Viele kleine Schritte zurück auf die andere Seite, die Arme in die entgegengesetzte Richtung schiebend.

Marissa richtete ihren Blick wieder auf Carolyn, um den nächsten Schritt nicht zu verpassen. Statt auf Carolyns Arme schaute sie auf ihre einladend gerundeten Hüften, die sie so verführerisch schwang. Ihr langer Zopf tanzte von einer Seite zur anderen, als würde er seine eigenen Übungen machen. Ein Gedanke, welcher Marissa wieder fröhlich lächeln ließ.

Sie versuchte nicht einmal, ihre Hüften zu bewegen. Sie konzentrierte sich auf die Schritte und ihre Arme. Sie fühlte sich nicht wohl dabei, unbeholfen auszusehen, wenn sie eine Bewegung versuchte, für die sie nicht den richtigen Körper hatte.

Ihre Gedanken schweiften ab, während sie eine weitere Runde Schritte und Arme zur Seite machte. Was wäre, wenn sie diese wunderbare Frau in ihren Armen halten und streicheln könnte? Diese Kurven nachfahren und herausfinden, was Carolyn gefallen würde? Marissas Gedanken gingen in Richtungen, an die sie gar nicht denken sollte. Sie wusste nicht einmal, ob Carolyn einen Partner hatte oder ob sie an Frauen interessiert war.

Zumindest konnte Marissa davon träumen, dieses wunderbare blonde Haar nach einer gemeinsamen Dusche zu kämmen und zu flechten.

Das Lied endete. Alle wandten sich ihren Wasserflaschen zu, die auf den Bänken an den Wänden der Turnhalle standen.

Marissa nahm selbst ein paar Schlucke aus ihrer Stahlflasche. Das Wasser schmeckte warm und abgestanden, wie die Luft in der Halle. Sie mochte es lieber kühler, aber warm war besser als eiskalt beim Training im Winter. Ein Schluck warmes Wasser war eine angenehme Erfrischung. Ein Schluck eiskaltes Wasser fühlte sich an, als hätte sie Eiswürfel im Magen. Deshalb nahm sie nur im Sommer Wasser mit und verzichtete im Winter darauf.

»Gib es zu, sie ist großartig«, sagte Lisa, die neben Marissa stand und schneller atmete.

Marissa nickte. Sie traute ihrer Stimme nicht. Ihr Gesicht fühlte sich heiß an. Zum Glück würden alle denken, dass es die Übungen waren, die ihr Gesicht färbten.

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Serie

»Tanzend Verliebt« ist die zehnte Kurzgeschichte in meiner Serie »FF Meet Cutes«. Ich liebe es diese magischen, faszinierenden Momente voller Herzklopfen und flatternder Schmetterlinge im Bauch zu schreiben. Dieser Moment, wenn eine Frau eine andere trifft und merkt »die interessiert mich«. Das kommt vielleicht in der Realität nicht so oft vor, aber in meinen Geschichten dafür umso häufiger.

Liebe auf den ersten Blick. Liebe mit Happy End. Liebe zum Dahinschmelzen und Mitträumen.

Viel Spaß mit »Tanzend Verliebt«. Am besten suchst du dir gleich die nächste Geschichte aus, die du danach lesen willst. 🙂

Ebenso sportlich wie in »Tanzend Verliebt« geht es in »Rotes Marzipan« zu. Von der Sporthalle wechselst du ins Fitness Studio mit zwei süßen Frauen kurz vor Weihnachten.

Du interessierst dich mehr für eine Romanze am Arbeitsplatz? Dann ist »Romantik am Morgen« für dich.

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