Das Getränk an der verfluchten Kreuzung

Ein Traum

Eine Bibliothek

Eine Chance

Klappentext

Obwohl erwachsen, lebt Meredith weiter im Mädcheninternat. Sie soll verheiratet werden. Dabei träumt sie davon, magischen Aberglauben zu entlarven, statt Kinder auf die Welt zu bringen und Teekränzchen abzuhalten.

In der Bibliothek des Internats findet Meredith die Geschichte der verfluchten Kreuzung. Zufällig liegt diese ganz in der Nähe. Endlich ein Aberglaube, den sie widerlegen kann!

An einem sonnigen Nachmittag wandert Meredith los. Sie wird beweisen, dass die verfluchte Kreuzung ein Märchen ist. Was sie findet überrascht sie mehr als erwartet.

Wird Meredith den Tee an der Kreuzung ablehnen? Oder verfällt sie dem Zauber? Eine atemberaubende, fantastische Kurzgeschichte.

Leseprobe

Lange bevor es Landkarten gab, gab es bereits die verfluchte Kreuzung.

Ein Ort, an dem alles Leben aufeinander traf. Irgendwann.

Manche sagen, die Kreuzung ist der Zugang zur Hölle. Andere sagen, die Kreuzung ist ein Fantasieprodukt. Bis sie selbst dorthin kommen. Wieder andere sagen, die Kreuzung ist der Segen der Götter. Bis die Kreuzung, ganz zuletzt, vergessen wurde. Untergegangen in der vergesslichen Erinnerung des Lebens. Zusammen mit den Geschichten, die sich um die verfluchte Kreuzung rankten, deren letzte Fragmente in verstaubten Folianten zerfallen werden.
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Meredith Lewin glaubte nicht an Magie, Zauberei oder übersinnlichen Krimskrams. Das hatte sie noch nie. Das würde sie nie. Wozu auch? Alles, was für sie wichtig war, waren die Dinge, die sie anfassen, schmecken und riechen konnte. Nichts davon konnte dieser unsichtbare Krimskrams ihre anbieten. Nur glauben sollte sie daran. Immerzu glauben.

Der Pfarrer hatte es letzten Sonntag wieder von der Kanzel gepredigt: »Glaube an Gott und dir wird geholfen.«

Meredith hatte in der Bank gesessen, zusammen mit ihren Klassenkameradinnen des Internats und hatte ein Gähnen unterdrückt. Bisher hatte ihr noch kein Glaube geholfen von diesem Mädcheninternat zu entkommen und ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu führen. Bevorzugt ohne bevormundenden Ehemann oder Vater.

Sie war eine erwachsene Frau und nur noch im Internat, weil ihre Eltern der Meinung waren, dort wäre sie bis zur Hochzeit besser aufgehoben, als Zuhause. Außerdem, das war die Meinung ihrer Mutter, könnte sie sich in der Schule nützlich machen. Zum Beispiel als Lehrerin für die jüngeren Kinder. Das würde außerdem ihre mütterlichen Fähigkeiten trainieren, mit denen sie aus ihren eigenen Kindern später wohlgeratene Erwachsene formen konnte.

Wenn sie nur selbst Geld gehabt hätte, Meredith wäre auf der Stelle aus dem Internat ausgezogen. Aber abhängig von den regelmäßigen Zahlungen ihrer Eltern, blieb ihr nichts anderes übrig, als ein weiteres Jahr im Klassenzimmer zu verbringen und in ihrer Freizeit die Nachhilfelehrerin für die jüngeren Mädchen zu sein. Nichteinmal ein Taschengeld wurde ihr gestattet, um Kleider zu kaufen. Die schickte ihre Mutter. Vermutlich, um ihr keine Chance auf eine Flucht zu eröffnen. Schließlich hatte sie oft genug betont, dass sie nicht heiraten würde. Schon gar keinen Mann, den ihre Eltern aussuchten.

Meredith strich ihr langes Kleid glatt und stand von ihrem Stuhl auf, um in dem Zimmer herumzugehen, dass sie sich mit Carolina teilte. Die Vorhänge waren genauso aufwendig bestickt, wie ihr Bettzeug und die Tischdecke im kleinen Empfangsraum, den sie sich mit den acht jungen Frauen aus den vier benachbarten Zimmern teilten. Sticken hasste sie genauso wie die Aussicht einmal einen Mann heiraten zu müssen und nützliche Nachkommen zur Welt zu bringen.

Nützlich zu sein war genau dass, worauf Meredith keine Lust hatte.

Meredith wollte Abenteuer erleben. Sie wollte die Welt entdecken.

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